Sollt` ich ihm nicht dankbar sein? “Aha, Paul Gerhardt!” Mögen die einen unter Ihnen erfreut feststellen, liebe Leserinnen und Leser unseres Gemeindebriefs. “Nicht schon wieder Paul Gerhardt!”

So geht es anderen vielleicht durch den Sinn. Neulich hat mich jemand gefragt, ob denn der Liederdichter Paul Gerhardt demnächst in der Evangelischen Kirche heilig gesprochen würde ein ironischer Unterton war dabei nicht zu überhören.   Nein, heilig gesprochen wird in der Evangelischen Kirche niemand extra. Die Bibel erklärt ja alle, die Jesus nachfolgen, bereits zu Heiligen, also zu Menschen, die zu Gott gehören.

Allerdings ihn neu zu entdecken und lieb zu gewinnen anlässlich seines 400. Geburtstags das lohnt sich bei diesem Liederdichter tatsächlich. Das muss ihm erst einmal jemand nachmachen: Lieder zu dichten, die so viel gute Theologie und so viel Lebensweisheit vereinen, dass sie auch nach Jahrhunderten noch Menschen im Glauben ermutigen und stärken. Ich vermute stark, dass unsere heute entstehenden Lieder nicht annähernd so “haltbar” sein werden. Ich habe eine CD bekommen mit Aufnahmen von Glaubensliedern der 50er und 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, Liedern, die ich als Jugendliche gern gesungen habe. Noch konnte ich mich nicht dazu entschließen, diese CD anzuhören. Beim Lesen der Titel stellte ich fest: Das sind nicht mehr meine Lieder, die ich heute gebrauchen kann.

Und das schönste an Paul Gerhardt ist, dass er mit seinen Liedern nicht sich selbst ein Denkmal setzen wollte, sondern dass es ihm immer um das Lob Gottes ging.

Deshalb wollen wir beim Gemeindefest am 1. Juli auch noch einmal kräftig in seine Lieder einstimmen…

Lassen Sie sich alle dazu einladen!

Es grüßt Sie herzlich

Ihre Pfarrerin Hanna Bader